Trump verursacht neues Börsenbeben – Heizöl wieder günstiger

November 3, 2023

Die Ölpreise an den internationalen Börsen steigen am Freitagmorgen, stehen aber insgesamt erneut vor Wochenverlusten. Heizöl bleibt im Jahresvergleich weiterhin recht günstig, im Vergleich zu gestern muss allerdings mit leichten Aufschlägen gerechnet werden.

Angst vor Angebotsschwemme drückt auf die Preise
Der Ölmarkt bleibt insgesamt unter Druck. Grund dafür ist vor allem die Sorge vor einem größeren Ölangebot durch die OPEC+, besonders nachdem Kasachstan am Mittwoch angekündigt hat, sich nicht mehr an die festgelegten Fördermengen zu halten. Auch das Bündnis selbst plant deshalb wohl deutlichere Fördersteigerungen im Juni, so dass die Gefahr eines Überangebots auf dem Weltmarkt zunimmt.

Handelsstreit bleibt heißes Thema
Zusätzlich drücken geopolitische Unsicherheiten auf die Preise. So sorgt etwa der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter für Verwirrung. Präsident Trump spricht von Gesprächen, China dementiert. Allerdings hatten zuletzt beide Seiten signalisiert, für eine Lockerung der explodierten gegenseitigen Zölle offen zu sein. Solange es jedoch keine eindeutigen Fortschritte gibt, bleiben die Aussichten laut Experten schlecht.

Aussicht auf Sanktionsende in Russland und Iran verschärft Angebotssorgen
Auch der Ukraine-Krieg spielt am Ölmarkt eine Rolle. Russland zeigt sich laut Außenminister Sergej Lawrow offen für eine Friedenslösung. Donald Trump behauptet sogar, es gäbe schon ein Abkommen – während Russland Kiew weiter angreift. Kommt es tatsächlich zu einem Frieden, könnte mehr russisches Öl auf den Markt gelangen und damit den befürchteten Angebotsüberschuss noch verstärken, was die Preise weiter senken würde.

Ähnliches gilt für den Iran: Gespräche mit Europa über das Atomprogramm könnten Sanktionen lockern und zusätzliches Öl auf den Markt bringen – bis zu 1 Million Barrel pro Tag, wie Analysten schätzen. Allerdings bleibt auch hier der Weg bis zu einem echten Abkommen äußerst steinig, so dass mit einer schnellen Aufhebung der Sanktionen gegen Irans Ölindustrie wohl nicht gerechnet werden muss.

Inlandspreise
Trotz all dieser belastenden Faktoren ziehen die Ölpreise am Freitag leicht an, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland auswirkt. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt liegen die Inlandspreise zu Donnerstag bei -0,05 bis +0,25 Euro pro 100 Liter.