Ölpreise leicht im Plus – Dickes Minus bei US-Ölvorräten – Heizölpreise stabil

November 3, 2023

Die Ölpreise starten am Donnerstag mit leichten Abschlägen in den frühen Handel, nachdem sie sich zur Wochenmitte spürbar verteuert hatten. Dabei zogen die Preise für die Atlantiksorte Brent um 73 Cent oder 1,0 % auf 73,24 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) an, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit einem Plus von 79 Cent oder 1,1 % bei exakt 70 US-Dollar den Tag beendete.

Trump verkürzt Ultimatum auf zehn Tage
Die Ölpreise wurden gestern vor allem von der sich zwischen Washington und Moskau zuspitzenden Situation im Hinblick auf den Ukraine-Krieg angetrieben. Nachdem US-Präsident Donald Trump Russland Mitte des Monats angedroht hatte, Zölle von bis zu 100 % zu erheben, sollte Moskau nicht innerhalb von 50 Tagen einem Waffenstillstand zustimmen, hatte er diese Frist am Dienstag auf nur noch zehn Tage verkürzt.

Mit der Zollandrohung zielt Washington vor allem auf russisches Öl ab, das immer noch in großen Mengen von Ländern wie China oder Indien eingekauft wird. Diese Länder müssten dann also bis zu 100 % Strafzölle an die USA zahlen, sollten sie weiter russisches Öl beziehen.

Ab 1. August: USA erheben 25 % Zölle für Importe aus Indien
Nun scheint Trump dieser Drohung Taten folgen zu lassen. Auf seiner Plattform „Truth Social“ kündigte der US-Präsident gestern an, dass die USA Zölle in Höhe von 25 % auf Waren aus Indien erheben werden. Dazu würde noch eine nicht näher bezeichnete Strafe für den Kauf von russischem Öl und Waffen kommen.

Der bevölkerungsreichste Staat der Erde ist laut der Tageszeitung „Times of India“ zu rund 35 % von russischen Rohölimporten abhängig, die erst im Juni dieses Jahres ein Zwei-Jahres-Hoch erreicht hatten.

Wegen Kauf russischen Öls: USA drohen China mit Strafzöllen
Trumps Ankündigung, Indien für den Kauf von russischem Rohöl zu bestrafen, dürfte spätestens jetzt in Peking die Alarmglocken läuten lassen. US-Finanzminister Scott Bessent hatte in dieser Woche bereits avisiert, dass China wegen der fortgesetzten Einkäufe von russischem Öl mit umfassenden US-Handelssanktionen rechnen könne.

„Jeder, der sanktioniertes russisches Rohöl kauft, sollte darauf vorbereitet sein“, warnte Bessent im Rahmen einer Pressekonferenz in Stockholm. Trumps Drohungen, mit Indien und China zwei der weltweit größten Erdöl-Importeure für den Kauf von russischem Rohöl zu bestrafen, schürt an den Ölmärkten die Sorgen, dass sich die weltweiten Lieferungen verknappen könnten und lässt die Ölpreise steigen.

Kaum Bewegung bei den Heizölpreisen
Angesichts der geschilderten Entwicklungen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,15 Euro bis +0,35 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.