Die Ölpreis ziehen im frühen Mittwochshandel kräftig an und bauen damit die am Vortag verzeichneten Aufschläge weiter aus. Zum einen erhalten die Ölmärkte von der Absage des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin Rückenwind.
Zum anderen sorgt vor allem die gestern bekannt gegebene Meldung, wonach die USA eine beachtliche Menge an Rohöl für ihre strategische Ölreserve kaufen wollen, für den kräftigen Preisschub.
USA stocken strategische Reserven auf
Dem US-Energieministerium zufolge will man vorerst 1 Million Barrel (159 Liter) Rohöl kaufen, um angesichts der relativ niedrigen Ölpreise die Vorräte preisgünstig auffüllen zu können.
Die vorherige US-Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden hatte Rekordmengen an Öl aus der strategischen Ölreserve verkauft, nachdem Russland 2022 in die Ukraine einmarschiert war. Die Reserve, die über eine Kapazität von etwa 700 Millionen Barrel verfügt, umfasst derzeit nur noch 409 Millionen Barrel.
Trump bekräftigt Abkehr Indiens von russischem Öl
Experten an den Ölmärkten zufolge werden die Ölpreise auch durch die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Trump gestützt. Dieser hatte abermals betont, dass Indien seine Ölimporte aus Russland zurückfahren werde, und behauptete zum zweiten Mal in Folge, dass er direkt mit Premierminister Modi über diese Angelegenheit gesprochen habe.
US-Handelsgespräche mit China im Fokus
An den Ölmärkten wartet man zudem auf die bevorstehenden Handelsgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China, den beiden größten Ölverbrauchern der Welt.
Am Freitag wollen US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesischen Premierminister He Lifeng in Malaysia zusammenkommen, um Optionen für das nächste Woche erwartete Treffen zwischen Präsident Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi auszuloten. Eine Verschlechterung der Gespräche könnte die weltweite Energienachfrage weiter dämpfen.
Trump: Gipfeltreffen mit Putin „Zeitverschwendung”
Präsident Trump sagte am Dienstag, ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wäre Zeitverschwendung. Er werde innerhalb von zwei Tagen seine neue Sichtweise zum Krieg in der Ukraine darlegen. „Ich möchte kein sinnloses Treffen. Ich möchte keine Zeit verschwenden, bis ich sehe, was passiert”, so Trump gestern im Weißen Haus.
Meldungen zufolge will Moskau nicht von seinen Maximalforderungen abrücken, die vor allem die Besetzung der gesamten Donbass-Region beinhalten.
Heizölpreise legen wieder zu
Angesichts der geschilderten Nachrichtenlage, die sich auch auf die Heizölpreise im Bundesgebiet auswirkt, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher je nach Region mit Preisanstiegen von etwa +0,95 bis +1,25 Euro pro 100 Liter im Vergleich zum Dienstagmorgen rechnen.