Verkauf von Ölheizungen legt gegen den Trend zu – Heizölpreise wenig verändert

November 3, 2023

Die Ölpreise starten nahezu unverändert in den Handel zur Wochenmitte, nachdem sie gestern eine wahre Berg- und Talfahrt hingelegt hatten. Dabei war die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) im Tagesverlauf um bis zu 3 % und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 31. Dezember gefallen.

China holt im Zollstreit zum Gegenschlag aus
Die Rohölpreise spiegelten damit die wachsende Besorgnis über den Handelskrieg zwischen den USA und China wider. Das chinesische Handelsministerium hatte gestern einen Zoll von 15 % auf US-Kohle- und Flüssigerdgasimporte (LNG) sowie einen zusätzlichen Zoll von 10 % auf Rohöl, landwirtschaftliche Geräte und bestimmte Kraftfahrzeuge angekündigt.

Wegen Atomprogramm: Irans Ölexporte sollen gestoppt werden
Die Ölpreise erholten sich im weiteren Handelsverlauf wieder, da angesichts des verschärften wirtschaftlichen Drucks von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Iran neue Versorgungsrisiken in den Mittelpunkt rückten.

Gestern hatte Trump seine „Maximaldruck“-Kampagne zur Eindämmung des iranischen Atomprogramms fortgesetzt. Der US-Präsident unterzeichnete vor seinem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu ein Dekret und wies den US-Finanzminister an, „maximalen wirtschaftlichen Druck“ auf den Iran auszuüben, einschließlich Sanktionen und Durchsetzungsmechanismen.

Dadurch sollen US-Regierungsbeamten zufolge die iranischen Ölexporte völlig zum Erliegen kommen. Dieser Schritt könnte sich auf etwa 1,5 Millionen Barrel pro Tag der iranischen Ölexporte auswirken.

Trump vs. Iran: Kampf geht in die 2. Runde
Auf die Frage eines Pressevertreters, wie nah Teheran einer Waffe sei, antwortete Trump: “Sie sind zu nah dran.“ Für ihn sei die Sache ganz einfach: „Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen“.

Trump hatte die iranischen Ölexporte während seiner ersten Amtszeit nach der Wiedereinführung von Sanktionen zeitweise auf nahezu Null gedrückt. Sie legten während der Amtszeit von Joe Biden wieder zu, da es dem Iran gelang, die Sanktionen zu umgehen.

Die Ölexporte Teherans brachten nach Einschätzung der US-Energiebehörde dem Mullah-Regime im Jahr 2023 rund 53 Milliarden US-Dollar ein. Das Jahr zuvor waren es 54 Milliarden US-Dollar. Die Fördermenge lag 2024 nach Angaben der OPEC auf dem höchsten Stand seit 2018.

Ölhändler: Aufwärtspotenzial bleibt begrenzt
Weiteres Aufwärtspotenzial für die Ölpreise sollten nach Händlerangaben eher begrenzt bleiben, nachdem das American Petroleum Institute (API) gestern einen deutlichen Anstieg der Rohölvorräte in den USA gemeldet hatten. Zudem hatte die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) am Montag ihre Pläne bekräftigt, die Ölproduktion ab April schrittweise zu erhöhen.

Heizölpreise leicht teurer
Angesichts der beschriebenen Entwicklungen sind heute im frühen Handel geringe Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten. Deshalb müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,45 Euro bis +0,75 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.