US-Zollpolitik lastet auf Ölmärkten – Was entscheidet die OPEC? – Heizöl günstiger

November 3, 2023

Die Rohölpreise verzeichnen zum Handelsstart in die Wochenmitte aktuell leichte Abschläge im Bereich von 30 Cent pro Barrel (159 Liter), nachdem sie am Dienstag auf mehrwöchige Höchststände gestiegen waren. Rohöl der Atlantiksorte Brent kletterte dabei um 1 Dollar oder 1,5 % und auf 65,63 US-Dollar pro Barrel, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 89 Cent oder 1,4 % auf 63,41 US-Dollar anzog.

Sorge vor Verlängerung der Sanktionen gegen Russland und Iran 
Aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie zwischen den USA und dem Iran deutet nach Einschätzung von Rohstoffexperten derzeit vieles darauf hin, dass die Sanktionen gegen die beiden OPEC+-Mitglieder Russland und Iran länger aufrechterhalten bleiben werden.

Gestern erklärte Präsident Donald Trump, die USA würden im Rahmen eines möglichen Atomabkommens mit dem Iran keinerlei Urananreicherung zulassen, und widersprach damit einem früheren Bericht, wonach eine gewisse Anreicherung erlaubt sein könnte.

Russland ist hinter den USA der weltweit zweitgrößte Ölproduzent, während der Iran innerhalb der OPEC+ die drittgrößte Rohölproduktion nach Saudi-Arabien und dem Irak aufweist.

Sinkende Inflation im Euroraum belebt Zinssenkungsphantasien
Ein weiteres Thema an den Ölmärkten war gestern die Meldung, dass die Inflation in der Eurozone im letzten Monat unter das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 % gefallen ist.

Bereits vor Bekanntgabe der Zahlen hatten die Märkte zuletzt eine Wahrscheinlichkeit von rund 95 % für eine weitere Zinssenkung im Rahmen der an diesem Donnerstag in Frankfurt am Main stattfinden EZB-Sitzung eingepreist – es wäre der achte Zinsschritt in Folge.

Zentralbanken wie die EZB nutzen Zinssätze, um die Inflation in Schach zu halten. Niedrigere Zinsen können das Wirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Öl ankurbeln, indem sie die Kreditkosten für Verbraucher senken.

OECD korrigiert Wachstumsprognosen deutlich nach unten
Das weitere Zinssenkungen nicht nur in Europa, sondern in vielen Regionen der Welt anstehen könnten, zeigte gestern der aktuelle Wirtschaftsausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD.

In dem Bericht korrigierte die Organisation ihre Prognosen zum weltweiten Wirtschaftswachstum für 2025 und 2026 deutlich nach unten. Dabei wurden auch die Wachstumsprognosen für die US-Konjunktur gesenkt, dem weltweit größten Ölverbraucher. Die Abwärtskorrektur begründet die OECD vor allem mit der aggressiven Handelspolitik der Trump-Administration und den damit verbundenen Handelsbarrieren.

Brände in Kanada bremsen Ölproduktion
Unterdessen haben die Brände im wichtigsten kanadischen Ölabbaugebiet, Alberta, die Produktion von fast 350.000 Barrel Schweröl pro Tag zum Erliegen gebracht. Das ist mehr als drei Viertel der Menge, die die OPEC und ihre Verbündeten am Wochenende vereinbart hatten, wieder auf den Markt zu bringen.

Heizöl zur Wochenmitte teurer
Trotz der etwas schwächeren Eröffnung an den Ölmärkten, legen hier zu Lande die Heizölpreise etwas zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise bei +0,60 bis +1,00 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch am Dienstagmorgen.