Überraschende Zunahme der US-Ölvorräte lässt Ölpreis sinken – Heizöl kaum verändert

November 3, 2023

Die starken Preisanstiege für Ölprodukte vom Wochenbeginn lassen aktuell wieder nach und rutschen derzeit tiefer als sie noch zu Beginn der Woche waren. Gleichzeitig plant insbesondere die USA erhebliche Ausbauten ihrer Öl- und Gasproduktion, was dem Markt möglicherweise nochmal mehr Angebot gibt und mitunter deshalb die Preise derzeit leicht sinken lässt. Doch bei den neuesten Ausbauplänen schlagen Umweltverbände und auch die kalifornische Regierung Alarm.

Geplanter Ausbau der US-Ölproduktion sorgt für enorme Kritik
Um die Küsten der USA sind vielerorts erhebliche Ölvorkommen bestätigt. Und der aktuelle US-Präsident will unbedingt an dieses Öl rankommen, um die lokale Wirtschaft zu stärken und das Land noch weiter als Öl- und Energiegroßmacht auszubauen. Mitunter deshalb stellte das amerikanische Innenministerium gestern einen Energieplan mit bis zu 34 Förderstellen für Öl vor den US-Küsten vor, viele davon vor den Küsten Alaskas und Kalifornien.

Dabei schlagen Umweltverbände und lokale Politiker Alarm. Denn schon oft kam es in Alaska und Kalifornien zu Ölkatastrophen, bei denen teils viele Millionen Liter Öl in die Natur und Meere liefen. Alaska ist durch sein extrem kaltes Klima bekannt, was Schäden und Verschleiß unterstützen kann und Reparaturen teils unglaublich schwer werden lässt. Und in Kalifornien ist die Infrastruktur mittlerweile veraltet während Erdbeben das Risiko auf schwere Schäden noch weiter erhöhen.

Besonders Kaliforniens Gouverneur nimmt hier kein Blatt vor den Mund: „Trumps idiotischer Plan gefährdet unsere Küstenwirtschaft, unsere Gemeinden und die Gesundheit der Menschen in Kalifornien“. Und auch aus den eigenen Reihen der republikanischen Regierung kommen Beschwerden und Kritik hoch, da einige Politiker Ölunfälle fürchten und Wirtschaftszweige wie Tourismus und Fischerei in Gefahr sehen.

Sollten die Pläne zur Ölproduktion an den US-Küsten trotz der Kritik durchgesetzt werden, öffnen sich für die amerikanischen Unternehmen potentiell mehr als eine Billionen Liter an Ölvorkommen in den Gewässern um die USA. Doch der politische Gegenwind, insbesondere mit Hinblick auf die Vielzahl der vergangenen Ölkatastrophen in den USA, bleibt stark. Daher ist hier noch nichts garantiert.

Heizöl erheblich günstiger
Während die Ankündigungen der Ausbauten an den Ölbörsen schon leichte Rückgänge der Rohölpreise mit sich brachten, sorgten mitunter technische und wirtschaftliche Signale bei den Ölprodukten für einen erheblichen Preisrutsch. Das wirkt sich mittlerweile auch deutlich auf die Heizölpreise raus, weshalb Verbraucherinnen und Verbraucher heute von durchschnittlichen Preisabschlägen zwischen -3,70 bis -4,30 Euro pro 100 Liter profitieren können.