Sanktionen bremsen russische Ölindustrie – Sorge um Gaza – Heizöl etwas teurer

November 3, 2023

Der Preis für Heizöl ist im Bundesgebiet in den letzten Wochen stetig gesunken. Allein seit Anfang März gaben die durchschnittlichen Preise um über 5 Prozent nach. Sie spiegeln damit den starken Preisrückgang an den internationalen Rohölbörsen wider, die seit Jahresanfang ebenfalls deutlich nachgegeben haben. Die neue Politik aus Washington spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle, so wie auch heute, wenn sich Vertreter aus der Ukraine und den USA in Saudi-Arabien treffen werden.

 

Erstes Treffen seit Eklat im Weißen Haus
Erstmals seit dem Eklat im Weißen Haus, bei dem Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit Vorwürfen überzog und dieser schließlich frühzeitig abreiste, soll es heute wieder Verhandlungen über ein mögliches Kriegsende geben. Im Kern wird es wohl darum gehen, in wie weit die Ukraine bereit sind, Zugeständnisse an Russland zu machen. Die USA hatten nicht nur mit ihrer Annäherung an Moskau, sondern auch mit der abrupten Beendigung der US-Militärhilfen den Druck auf Kiew extrem erhöht.

 

Trump und Selenskyj werden an den heutigen GEsprächen nicht persönlich teilnehmen, obwohl der ukrainische Staatschef schon gestern nach Saudi-Arabien gereist ist. Beide äußerten sich im Vorfeld optimistisch. „Ich glaube, wir werden diese Woche große Fortschritte machen“, hatte Trump schon am Sonntag erklärt und auch Selenskyj sprach von „realistischen Vorschlägen“, die auf dem Tisch lägen.

 

Langer Weg bis zu tatsächlichem Frieden
Bis zu einem tatsächlichen Frieden dürfte der Weg freilich noch lang sein, zumal Russland aktuell noch gar nicht mit am Verhandlungstisch sitzt. Doch am Ölmarkt ist man dennoch einigermaßen optimistisch gestimmt, dass die Brücken zwischen der Ukraine und den USA nicht völlig abgebrochen sind. Ein potenzielles Ende des Krieges würde für den Ölmarkt bedeuten, dass zahlreiche Sanktionen gegen Russland wahrscheinlich wieder aufgehoben würden und damit wohl auch wieder mehr Öl auf den Weltmarkt käme. Dies wirkt sich preisdrückend an den Börsen aus.

 

Inlandspreise wieder günstiger
Entsprechend sind auch die Inlandspreise heute im Durchschnitt wieder etwas günstiger als gestern Vormittag. Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen je nach Region heute etwa -0,90 bis -1,30 Euro weniger pro 100 Liter als am Montagmorgen.