Russland wieder größter Gaslieferant Europas – Heizölpreise mit moderaten Aufschlägen

November 3, 2023

Am Donnerstagmorgen können die Ölpreise zumindest einen Teil ihrer zur Wochenmitte verbuchten Abschläge wieder wettmachen. Am Mittwoch waren die Notierungen aufgrund von Befürchtungen einer möglichen globalen Ölschwemme auf ein Zwei-Wochen-Tief gefallen.

Vor allem lastet derzeit die Besorgnis über ein Überangebot und eine ungewisse Nachfragesituation die Stimmung an den Ölmärkten. Nach Einschätzung von Branchenexperten sollten weitere Verluste allerdings durch das Risiko einer Unterbrechung der russischen Öllieferungen aufgrund von Angriffen der Ukraine auf die russische Energieinfrastruktur und US-Sanktionen begrenzt sein.

Dollar-Rallye macht Öl für viele Abnehmer teurer
Zudem war gestern der US-Dollar-Index, der die Stärke der US-Währung gegenüber sechs wichtigen Devisen misst, auf den höchsten Stand seit dem 29. Mai geklettert. Ein stärkerer Dollar bremst tendenziell die Ölpreise, da er die Nachfrage von Käufern, die in anderen Währungen bezahlen, dämpfen kann.

US-Ölvorräte legen überraschend stark zu
Unterdessen meldete das US-Energieministerium gestern einen deutlichen Anstieg der Rohölvorräte um 5,2 Millionen Barrel (159 Liter). Damit wurden die Markterwartungen von 1,8 Millionen Barrel bei weitem übertroffen.
Die Daten verstärkten die Befürchtungen, dass das Angebot in den USA weiterhin reichlich ist, während die weltweite Nachfrage Anzeichen einer Abschwächung zeigt.

Weltweit schwache Industrieproduktion dämpft Nachfrage
Diese Entwicklung hatten die zuletzt gemeldeten Industriedaten aus verschiedenen wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt deutlich vor Augen geführt. Demnach bleibt die weltweite Produktionstätigkeit weiterhin schleppend, was die pessimistische Stimmung im Hinblick auf die Nachfrage nach Rohöl noch verstärkt.

Zwar deutet sich in der Eurozone eine Stabilisierung des Fertigungssektors nach mehr als einem Jahr des Rückgangs an, allerdings bleibt den für Oktober gemeldeten Daten zufolge die zugrunde liegende Nachfrage weiter schwach. Auch in den Vereinigten Staaten und in China deuteten die neuesten Zahlen auf eine anhaltende Schwäche der Industrie hin.

Heizölpreise kaum verändert
Angesichts der beschriebenen Ausgangslage an den Ölmärkten müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,20 Euro bis +0,30 Euro pro 100 Liter weniger bzw. mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.