Preisstatistik: Heizöl verteuert sich trotz Friedensbemühungen

November 3, 2023

Nachdem die Ölbörsen im gestrigen Tagesverlauf überwiegend vorsichtig aber in enger Spanne gehandelt haben, wurde den Märkten am späten Nachmittag nochmal etwas Leben eingehaucht.
So meldete der führende, saudische Rohölexporteur „Aramco“ sinkende Preise für alle Regionen und alle Ölsorten die sie vertreiben, die Türkei wettert gegen das Ausmaß des Russland-Ukraine-Konflikts und Insider berichten von sinkenden Ölproduktionen im internationalen Ölkartell „OPEC“.

Saudi Arabien meldet niedrigere Preise
Gestern veröffentlichte der staatliche Ölkonzern von Saudi Arabien, die „Aramco“, neue Preislisten für alle globalen Ölexporte im Januar 2026. Die Preise gingen dabei für alle Regionen und Ölsorten nach unten, stellenweise auf neue Rekordtiefs seit 5 Jahren. Den Preisrutsch rechtfertigt der saudische Ölkonzern mit Analysen, die eine schwache weltweite Ölnachfrage für das erste Quartal im kommenden Jahr vorhersagen.

OPEC Produktion erneut niedriger als geplant
Die OPEC, eine internationale Organisation erdölproduzierender Staaten, darunter Saudi Arabien, Irak und Nigeria, meldeten inoffiziellen Erhebungen zufolge leicht zurückgehende Ölproduktionen, obwohl für November Produktionsanstiege angekündigt wurden. Die Rückgänge sind so niedrig, dass sie der weltweiten Ölversorgung zwar nicht schaden, aber bei Börsen dennoch einzelne Sorgen zur Produktionsstabilität der Mitgliedsländer schüren.

Türkei höchst unzufrieden mit Russland-Ukraine-Konflikt
Während der Krieg in Osteuropa durch die Ukraine nun auch auf den Seeweg im Schwarzen Meer überschwappt, meldet sich der türkische Energieminister mit strengen Worten. Nicht nur gefährden Drohneneinsätze im Schwarzen Meer die Sicherheit aller Handelsleute und der zivilen Bevölkerung, auch die weltweite Energiesicherheit wird durch ständige Angriffe auf Stromnetze und Öltransporte gefährdet.

Die türkische Regierung bittet daher eindringlich, Energieinfrastrukturen aus dem Krieg raus zu lassen und will Ausschreitungen im Schwarzen Meer mit der NATO diskutieren. Die bereits entstandenen Schäden und Unsicherheiten führen zurzeit zu steigenden Versicherungskosten auf Handelsrouten am Schwarzen Meer, einzelne Frachten und Exporte mussten schon verschoben werden.

Heizöl etwas teurer
Die Meldungen und internationalen Anspannungen sorgten Donnerstagabend für einiges an Aufruhr an den Ölmärkten, was sich auch auf die durchschnittlichen Heizölpreise im Bundesgebiet auswirkt. So müssen Abnehmerinnen und Abnehmer heute im Vergleich zu Donnerstag mit durchschnittlichen Preisaufschlägen in Höhe von +0,55 bis +0,95 Euro pro 100 Liter rechnen.