OPEC verschiebt Treffen – Waffenstillstand im Libanon hält – Heizöl kaum verändert

November 3, 2023

Börsentechnische Signale und allgemeine weltpolitische Spannungen ließen in den letzten Tagen die Ölpreise an den Märkten moderat ansteigen. Dabei sind zuletzt insbesondere zwei zentrale Punkte im Fokus – Die Seeblockade der USA gegen Venezuela, was die Ölexporte insbesondere nach China etwas einschränkt, als auch der weiterhin laufende Krieg in Osteuropa, bei dem die Ukraine zuletzt deutlich mehr Angriffe auf russische Ölanlagen und Häfen startete.

USA beschlagnahmt zweites Schiff vor Venezuela, verfolgt drittes
Bereits vor zwei Wochen hatten die USA einen Öltanker vor Venezuela festgesetzt, geentert und beschlagnahmt, als dieser Rohöl aus Venezuela verschiffen wollte. Vergangenes Wochenende wurde ein zweiter Tanker aufgehalten, auch dieser soll sanktionierte Waren transportieren weshalb die USA rechtfertigen wollen, die „Schwarzmarktware“ gerechtfertigt zu nehmen und aus dem Handel auszuschließen. Ein drittes Schiff, welches ursprünglich nach Venezuela einfahren sollte, wechselte seinen Kurs, fährt aktuell durch die Karibik und wird derzeit von US-Kräften verfolgt.

Die Schiffe und das darin geladene und transportierte Öl sei jeweils Teil der sanktionierten „Schattenflotten“, also Schiffe die unter falscher Fahne illegale Transporte und Handel durchführen. US-Präsident Trump meldete zuletzt, dass überlegt wird, die sanktionierten Schiffe und deren geladenes Öl vorerst zu behalten oder zu verkaufen. Venezuela und China äußerten zuletzt strenge Vorwürfe gegen die Beschlagnahmungen.

Angriffe gegen Russlands Öl-Infrastrukturen nehmen zu
Die Angriffe der Ukraine gegen russische Infrastrukturen, besonders in der Ölindustrie, nehmen weiter zu. So meldeten Informationsdienste am Wochenende einen Angriff auf eine russische Ölplattform und ein naheliegendes Militärschiff im Kaspischen Meer. Das ist bereits der vierte Angriff auf Förderplattformen und Bohranlagen in den letzten zwei Wochen alleine in dieser Region. Details zu Ausfällen in der Ölproduktion wurden nicht bekannt gegeben.

In der Nacht zum Montag kam es dann zu Drohnenangriffen auf den Hafen von Taman, südwestlich von Russland am Rand des Schwarzen Meers. Dabei wurden zwei Anlegestellen, zwei Schiffe und eine nahe Verladepipeline beschädigt. Auch hier ist das genaue Ausmaß der Schäden und die Dauer der Reparaturen unbekannt, es kam jedoch zu mehreren Bränden, sodass zumindest mit moderaten Schäden zu rechnen ist.

Heizölpreise kaum verändert
Während sich die weltpolitischen Spannungen mehr und mehr Druck auf internationale Öltransporte und Handel auswirken, wirkt das bisher noch wenig Druck auf Ölprodukte aus und auch der deutsche Heizölmarkt blieb bisher von stärkeren Preisentwicklungen verschont. Deshalb werden heute für Abnehmerinnen und Abnehmer in der Bundesrepublik nur minimale Preisabweichungen von ca. -0,10 bis +0,30 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu Montagvormittag erwartet.