Ölpreisrallye beendet – Heizöl erneut günstiger

November 3, 2023

Während das weltpolitische Wirrwarr zwischen den USA und Venezuela, aber auch die Friedensgespräche rund um Russland und die Ukraine, grundsätzlich für Anspannungen sorgt, ließen sich die Ölbörsen zuletzt kaum davon beeinflussen. Deutlich empfindlicher reagierten die Märkte jedoch auf die Daten der US-Ölbestände durch das US-Energieministerium, welches allgemeine Rückgänge der Rohölspeicher meldete, insbesondere am bereits sehr schwach befüllten Zentrallager in Cushing, Oklahoma.

Ölbestände im Zentrallager auf kritischem Level
Das US-Energieministerium DOE veröffentlicht für üblich jeden Mittwoch die Ölbestandsdaten der USA, mit zusätzlichen Infos zum Öl- und Ölproduktbedarf, durchschnittlicher Raffinerieleistung und einigem mehr. Dabei interessieren sich die Märkte am meisten für die Änderungen der landesweiten Füllstände und der Exporte, aber auch gezielt für die Änderungen am US-Zentrallager in Cushing, Oklahoma.

Das Ministerium meldete gestern für die allgemeinen Rohölbestände im Land ein leichtes Minus, dafür aber Aufbauten bei den Kraftstoffbeständen, was sich durch eine weiterhin starke Raffinerieauslastung bestätigte. Sehr kritisch hingegen ist, das auch im Zentrallager in Cushing die Rohölbestände zurück gingen, obwohl diese bereits seit etwa 5 Wochen nahe dem operativen Minimum liegen.

Das ist dahingehend wichtig, da bei zu niedrigen Füllständen ein Abpumpen und Umfüllen von Ölbeständen deutlich erschwert wird, da die Ölmengen in den Speichertanks unter die Höhe der Abfüllventile fallen können und dann verlangsamt bis gar nicht abgepumpt werden können. Gleichzeitig ist das Zentrallager wichtiger Knotenpunkt vieler Raffinerien und Pipelines, und der zentrale Liefer- und Verteilort für das amerikanische Benchmark-Öl WTI. Daher sind potentielle Ausfälle und Verzögerungen am Zentrallager hochkritisch für weite Teile der US-Ölversorgung.

Heizölpreise weitgehend unverändert
Inmitten des allgemeinen Auf und Ab an den Ölbörsen gestern, bleiben die Preise für Heizöl derzeit, im Vergleich zu Mittwoch Vormittag, nahezu unverändert. Dementsprechend dürfen Abnehmerinnen und Abnehmer im Bundesgebiet heute voraussichtlich enge Preisunterschiede zwischen -0,15 und +0,25 Euro / 100 Liter erwarten.