Ölpreise ziehen zum Wochenschluss an – Heizöl spürbar teurer

November 3, 2023

Die Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wurden am Wochenende in den USA fortgesetzt. Zu Beginn der neuen Handelswoche bleibt ein Durchbruch aber weiterhin aus, während die USA mittlerweile eine Seeblockade gegen Venezuela umsetzen. Diesen geopolitischen Faktoren, die die Preise tendenziell stützen, wirken weiterhin die Erwartungen eines Überangebots entgegen. Zumindest kurzfristig setzten sich heute Morgen allerdings die geopolitischen Faktoren durch.

Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Zum Wochenauftakt sind die durchschnittlichen Heizölpreise etwas höher als noch am vergangenen Freitag. Abnehmerinnen und Abnehmer im Bundesgebiet zahlen derzeit durchschnittlich etwa +0,39 Euro mehr zahlen als am 19.12.2025. Verglichen mit Anfang letzter Woche ist Heizöl aktuell aber noch immer etwa -1,31 Euro billiger. Im Vergleich zum Preisniveau von vor einem Monat hat sich der Rückgang mit -10,65 Euro noch weiter ausgeprägt. Prozentual entspricht dies einem Preisrückgang von -11,1 Prozent zu den Preisen vom 24. November.

Langfristige Preisentwicklung
Was die langfristigen Preisentwicklungen anbelangt haben sich die Abwärtsbewegungen ebenfalls fortgesetzt. So liegen die Preise derzeit etwa -5,61 € unter dem Niveau vom 22. September 2025 und sind damit -6,1 Prozent niedriger. Bei Betrachtung der letzten Jahre zeigt sich ebenfalls weiterhin eine Abwärtstendenz der Heizölpreise. So ist das Produkt im deutschlandweiten Durchschnitt aktuell rund -3,08 Euro pro 100 Liter günstiger als zum entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Im Vergleich zum 22. September 2023 ergab sich ein Rückgang um -28,16 Euro günstiger.



Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Anhaltender Konflikt zwischen Ukraine und Russland
Die Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine wurden am Wochenende zwar fortgesetzt, zu einem Durchbruch kam es allerdings immer noch nicht. Die Angriffe auf russische Ölinfrastrukturen, Häfen und Energienetze sorgen vereinzelt immer wieder für neue Impulse, insgesamt sind sie jedoch größtenteils bereits eingepreist

– USA setzen Seeblockade gegen Venezuela durch
Nachdem US-Präsident Trump in der vergangenen Woche eine Seeblockade gegen Venezuela angekündigt hatte, die vor allem auf sanktionierte Tanker abzielen soll,  wird diese mittlerweile zunehmend durchgesetzt. Dadurch kam es bei Lieferungen aus Venezuela teilweise bereits zu Verschiebungen

– OPEC+ pausiert Produktionssteigerungen
Das Ölkartell OPEC bestätigte Ende November eine vorübergehende Pause bei der Rückführung der freiwilligen Produktionskürzung von acht Ländern des OPEC+-Bündnisses für das erste Quartal 2026. Somit dürfte zumindest das Angebot der Produzentenallianz nicht wesentlich zunehmen, während der allgemeine Bedarf nach Rohöl saisonal in eine schwächere Phase übergeht.


Was spricht für aktuell sinkende Preise?

– Überversorgung am Ölmarkt
Die Berichte vieler großer Energiekonzerne und Marktanalysten deuten auf eine eindeutige Überversorgung des Rohölmarkts hin. Durch das sehr hohe Angebot kann die Nachfrage leichter gedeckt werden und Preiskonkurrenz wächst

– Fortschritte in den Ukraine-Russland-Friedensverhandlungen
Auch wenn der Konflikt und die Angriffe grundsätzlich weiter fortgesetzt werden, sollen die Friedensgespräche am Wochenende „konstruktiv“ gewesen sein.

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 22.12.2025