Ölpreise setzen Aufwärtstrend fort – Lichtblicke in China – Heizöl deutlich teurer

November 3, 2023

Kurz vor dem Jahreswechsel richtete sich der Fokus der Ölmärkte doch noch einmal auf die vielen geopolitischen Krisenherde, die sich zuletzt gebildet hatten. Dabei achten die Anleger nicht nur auf die Entwicklungen in Venezuela und der Ukraine, sondern seit gestern auch wieder auf den Iran, dem der US-Präsident mit einem Militärschlag gedroht hatte, sollte Teheran sein Atomprogramm wieder aufnehmen.

 

USA drohen Iran mit Militärschlag
Die USA würden „sofort“ selbst eingreifen, falls dies notwendig sein sollte, erklärte Trump gestern im Rahmen eines Treffens mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Florida. „Wir werden es sofort tun“, drohte der Präsident mit möglichen Angriffen für den Fall, dass diplomatische Versuche scheitern sollten und der Iran weitere Raketen baue oder sein Nuklearprogramm fortsetze. Washington positionierte sich damit erneut klar an der Seite Israels.

 

Erst im Juni hatten Israel und der Iran 12 Tage Krieg geführt, der in der Zerstörung zentraler iranischer Atomanlagen mit Unterstützung der USA gipfelte. Trotz der daraufhin mühsam verhandelten Waffenruhe schwelt der Konflikt, eine diplomatische Lösung ist nicht in Sicht. Zuletzt gab es in beiden Ländern Berichte über einen möglichen Neubeginn des Krieges. Am Ölmarkt beobachtet man dies mit Sorge, da jeder Konflikt in der für die globale Energieversorgung so wichtigen Region zu Angebotsausfällen und damit zu Preissteigerungen führen kann.

 

Venezuela bleibt Krisenherd
Ähnliches kann man aktuell auf der anderen Seite der Welt beobachten, wo die USA einem weiteren OPEC-Mitglied den Ölhahn quasi abgedreht haben. So hat Washington in seinem Feldzug gegen Venezuelas Drogen-Kartelle schon vor einigen Wochen eine Seeblockade gestartet, mit der es dem südamerikanischen Land nahezu unmöglich macht, weiter Rohöl zu exportieren. Gleichzeitig soll es am Montag einen amerikanischen Angriff auf einen venezolanischen Hafen gegeben haben, über den angeblich Drogen verladen werden. Die Lage spitzt sich also weiter zu, weitere militärische Angriffe sind nicht ausgeschlossen.

 

Inlandspreise nur minimal teurer als gestern
Am Ölmarkt sorgen diese geopolitischen Krisenherde für eine erhöhte Risikoprämie, da die – im Falle von Venezuela – jetzt schon bestehenden, oder – im Falle des Iran – drohenden Angebotsausfälle die Preise in die Höhe treiben. Entsprechend bleiben die börsengehandelten Rohölpreise auch kurz vor dem Jahreswechsel leicht gestützt.  Auch bei den Inlandspreisen machen sich damit leichte Aufschläge im Vergleich zu gestern bemerkbar, diese halten sich aber mit +0,15 bis +0,35 Euro pro 100 Liter in Grenzen.