Auf den heute nicht völlig unerwarteten, letztlich aber doch überraschend erfolgten Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm, reagieren die Ölmärkte mit heftige Reaktionen in Form stark anziehender Preise. Sowohl die Atlantiksorte Brent, als auch die US-Sorte WTI notieren am Freitagmorgen rund 8 % oder 5,50 Dollar pro Barrel (159 Liter) höher, als noch am Vortag.
Angesichts dieses Preissprungs sind die Ölpreise auf dem Weg, ihren größten Wochengewinn seit 2022 zu verbuchen. Eine weitere Eskalation kriegerischer Maßnahmen, in einer Region, die etwa ein Drittel der weltweiten Ölproduktion ausmacht, könnte die Ölpreise durchaus noch höher steigen lassen.
Netanjahu deutet weitere Angriffe an
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte am frühen Freitagmorgen, Israel habe einen Schlag gegen das Herzstück des iranischen Atomprogramms und dessen nukleare Aufrüstung geführt. Netanjahu gab außerdem bekannt, dass die Operation so lange wie nötig fortgesetzt werde.
Israel ruft Ausnahmezustand aus
Nach dem Präventivschlag gegen den Iran, warnte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz die Bevölkerung in einem Statement, dass Israel mit Raketen- und Drohnenangriffen rechnen müsse. Für das Land wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.
Iran droht mit Gegenschlag
Mehrere iranische Medien berichteten in der Zwischenzeit, dass der Iran Israel den Krieg erklären und bald Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde. Der Generalstab der iranischen Streitkräfte reagierte mit der Warnung, dass Israel und die USA „einen sehr hohen Preis zahlen“ würden.
IAEA: Atomanlage in Natanz zerstört
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) erklärte inzwischen, dass die Atomanlage in Natanz mehrfach getroffen worden sei und als „vollständig zerstört“ gilt. Die IAEO erklärte weiter, dass der Iran angegeben habe, sein Kernkraftwerk Buschehr sei nicht Ziel der nächtlichen Angriffe Israels gewesen. Das Kraftwerk ist der erste kommerzielle Kernreaktor des Iran.
USA warnen Iran
Vor diesem Hintergrund hat US-Präsident Donald Trump für heute 17 Uhr unserer Zeit eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates im Lagezentrum des Weißen Hauses einberufen. US-Außenminister Marco Rubio veröffentlichte eine Erklärung, in der es hieß, dass die USA nicht an den Angriffen gegen den Iran beteiligt seien und warnte Teheran davor, US-Interessen oder US-Personal anzugreifen.
Heizölpreise ziehen leicht an
Angesichts der geschilderten Entwicklungen im Nahen Osten, wirken sich die stark anziehenden Ölpreise natürlich auch auf die Heizölpreise im Inland aus. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit hohen Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt legen die Inlandspreise gegenüber dem Dienstag um vergleichsweise moderate +2,55 bis +2,95 Euro pro 100 Liter zu.