Ölpreise nach Kursverlusten erholt – US-Ölvorräte sinken weiter – Heizöl günstiger

November 3, 2023

Das internationale Vorgehen gegen Russlands Ölversorgung, von Angriffen der Ukraine auf russische Energie- und Raffinerieanlagen, bis zu den schweren Sanktionen der USA und EU gegen Russlands Energieunternehmen vor über 2 Wochen, hält den Markt für Erdöl und dessen Produkte mit schweren Unsicherheiten im Griff. Diese Sorgen verursachen aktuell für länger anhaltende, aber auch plötzliche, augenblickliche Preisverschiebungen weltweit, die dementsprechend auch an den Heizölpreisen in Europa und im Bundesgebiet zu sehen sind.

Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Eine solche, nur kurz anhaltende Reaktion an den Ölbörsen sorgte am letzten Freitag für eine kurze, sehr starke Preisschwankung, welche schon wieder weitgehend abgeklungen ist. Dadurch sind die Heizölpreise im Vergleich zum Vortag um -2,58 Euro gesunken. Von dieser kurzen Schwankung abgesehen, setzt sich das Bild der letzten Wochen fort. So zahlen Verbraucher im Vergleich zu vor einer Woche durchschnittlich etwa +1,96 Euro mehr pro 100 Liter, verglichen mit dem 10. Oktober sogar +6,06 Euro mehr.

Langfristige Preisentwicklung
Verglichen mit vor 3 Monaten ist Heizöl im Bundesgebiet derzeit +7,55 Euro teurer, auch mit Blick auf den frühen November 2024 zahlen Abnehmer zurzeit durchschnittlich etwa +5,07 Euro mehr pro 100 Liter Heizöl. Blickt man zurück auf den November 2023, sind die aktuellen Heizölpreise im Bundesgebiet dennoch -7,88 Euro günstiger. Das zeigt auch die untenstehende Grafik. Die Preise sind aktuell zwar kurzfristig, und auch im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen, halten sich aber sonst noch immer im Rahmen der üblichen Schwankungen.

Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Potentielles Ende des US-Shutdowns in Sicht?
Näherungsversuche im US-Senat lassen Hoffnungen auf ein Ende des US-Shutdowns aufkommen. Das sorgt für Aufwind in den Produktionen in den USA, was den Öl- und Ölproduktbedarf des Landes steigen lässt und somit die Preise am Weltmarkt nach oben stützen kann.

– Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Ölraffinerien
Anhaltende Angriffe der Ukraine auf russische Raffinerien sorgen im internationalen Handel bei einigen Kunden für Versorgungsengpässe bei Öl und Ölprodukten, da weniger raffiniertes Öl aus Russland in den Markt laufen kann.

– Sanktionsrisiken lassen Lieferketten brechen
Die durch USA und EU Ende Oktober verhängten Sanktionen auf die größten, russischen Energieunternehmen sorgen mittlerweile für erhebliches Lieferchaos im Schiffsverkehr. Aus Sorge vor Sanktionsrisiken werden teils global aufgebaute Lieferketten aufgelöst. Das schürt die Angst vor kurzfristigen Lieferengpässen, was die weltweiten Ölpreise oben hält.

Was spricht für aktuell sinkende Preise?
– Überversorgung des Ölmarkts 
Statistiken und Rechnungen zufolge wird aktuell weltweit deutlich mehr Erdöl gefördert, als verbraucht wird. Auch wenn die aktuellen Engpässe im Handel und Transport von dieser grundsätzlich sehr guten Versorgungslage ablenken, darf dieses grundsätzlich gute Angebot an Rohöl nicht komplett vergessen werden.

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 31.10.2025