Ölpreise nach Fed-Entscheidung niedriger – US-Rohöllagerbestände sinken weiter – Heizöl teurer

November 3, 2023

Die Rohölpreise bauen ihre Kursaufschläge im frühen Dienstagshandel weiter aus, nachdem sie bereits zu Wochenbeginn zulegen konnten. Die Ölmärkte waren zum Wochenauftakt einerseits mit den Auswirkungen der ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Raffinerien konfrontiert, zum anderen setzte US-Präsident Donald Trump die NATO-Staaten unter Druck, den Kauf von russischem Öl einzustellen.

Russisches Öl: Trump setzt NATO-Staaten unter Druck
Präsident Trump hatte angekündigt, er könne „massive” Sanktionen gegen Russland verhängen, wenn die NATO-Staaten seinem Beispiel folgen und den Kauf von russischem Öl einstellen. Zudem forderte er die Verbündeten gleichzeitig auf, Zölle von bis zu 100 % auf China und Indien für deren Käufe von russischem Rohöl in Betracht zu ziehen.

Obwohl viele europäische Länder ihre russischen Lieferungen gekürzt haben und sich die Europäische Union verpflichtet hat, die Käufe bis 2028 auslaufen zu lassen, sind die NATO-Länder Ungarn und die Türkei weiter wichtige Abnehmer. Dieser Umstand erschwert die Bemühungen um eine vollständige Isolierung Russlands deutlich.

Ukraine meldet erfolgreich Angriffe auf russische Energieinfrastruktur
Unterdessen haben die Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Raffinerien und Exportterminals weiterhin einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Ölpreise. So führte der jüngste Drohnenangriff zur Schließung einer wichtigen Verarbeitungseinheit in der Raffinerie Kirishi in der Nähe von St. Petersburg.

Branchenquellen bezeichnen dies als den bislang schwersten Angriff auf das Energiezentrum im Nordwesten Russlands. Meldungen zufolge wurde der Betrieb der Anlage, die etwa sechs Prozent der Raffineriekapazität Russlands ausmacht, nach Bränden am Wochenende eingeschränkt.

Der Ausfall in Kirishi folgt auf einen separaten ukrainischen Angriff auf das Ölexportterminal Primorsk, das in der Region Leningrad gelegen als wichtigste Verladestation Russlands gilt. Neben zwei Tankern der sogenannten Schattenflotte wurde durch den Drohnenangriff auch mehrere Pumpstationen getroffen. Laut ukrainischen Analysten könnte die Ladekapazität in Primorsk um bis zu 50 % reduziert werden.

Heizölpreise starten kaum verändert
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel bislang bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, nahezu keine Preisänderung zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,05 Euro bis +0,35 Euro pro 100 Liter weniger bzw. mehr bezahlen als noch am Montagmorgen.