Ölpreise auf Vier-Monats-Hoch – Russische Raffinerien unter Dauerbeschuss – Heizöl etwas teurer

November 3, 2023

Während weiter über den Friedensplan für die Ukraine verhandelt wird, nehmen die Spannungen zwischen den USA und Venezuela zu. Auch wenn dies den Ölpreisen an den Börsen derzeit leichten Auftrieb gibt, die Sorgen bezüglich eines Überangebots dürften Ausfälle des venezolanischen Ölangebots kaum mindern.

Tankerblockade vor Venezuela stützt leicht
Am gestrigen Dienstag ordnete US-Präsident Trump eine Blockade aller sanktionierten Öltanker an, die Kurs auf Venezuela nehmen, oder von dort auslaufen. Dadurch soll der Druck auf den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro weiter erhöht werden, gegen den Drogenhandel vorzugehen. Obwohl Venezuela mit rund 945.000 B/T (Durchschnitt 3. Quartal laut OPEC-Monatsbericht, basierend auf Schätzungen und Informationen aus Sekundärquellen) gerade einmal ein Zehntel der Ölmengen fördert, die Russland produziert, ist Öl auch für das OPEC-Mitglied eine der wichtigsten Einnahmequellen.

US-Rohölvorräte sollen stark gesunken sein
Wie stark das venezolanische Ölangebot durch die Spannungen mit den USA noch beeinträchtigt wird, bleibt abzuwarten. Zuvor stehen nun noch die Daten des US-Energieministeriums zur Entwicklung der Ölbestände in den Vereinigten Staaten auf der Agenda. Diese erscheinen wie üblich heute um 16:30 Uhr. Das American Petroleum Institute (API) – der größte Interessenverband der US-Ölindustrie geht davon aus, dass die landesweiten Rohölvorräte der USA in der vergangenen Woche signifikant abnahmen, wohingegen die Bestände an Destillaten und Benzin zugenommen haben sollen.

Sollten die Schätzungen des API bestätigt werden, könnten die Rohölpreise an den Börsen noch einmal steigen. Die Produktkontrakte – wie beispielsweise Gasoil – dürften einen Preisanstieg in dem Fall jedoch nur bedingt mitmachen, wodurch die Gewinnspanne für die Raffineriebetreiber wieder etwas zulegen würde.

Heizöl teils etwas teurer
Bei den Heizölpreisen in der Bundesrepublik zeigt der Abwärtstrend am Mittwochmorgen erste Schwächen. So müssen Abnehmerinnen und Abnehmer teilweise bereits mit etwas höheren Preisen rechnen. Am Mittwochvormittag liegen die Preisveränderungen bei Heizöl im Vergleich zu Dienstag durchschnittlich zwischen -0,40 und +0,20 Euro / 100 Liter.