Norwegen: Russland zielt auf Europas Energieversorgung – Abschläge bei den Heizölpreisen

November 3, 2023

Die Ölpreise zeigen am frühen Donnerstagmorgen eine deutliche Gegenbewegung, nachdem sie zur Wochenmitte noch auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gefallen waren. Auslöser für den Anstieg sind Meldungen, denen zufolge Indien kein russisches Rohöl mehr kaufen wird.

Da sich das bevölkerungsreichste Land der Welt, das zugleich der drittgrößte Ölverbraucher weltweit ist, bald wohl anderweitig mit Rohöl versorgen muss, könnte dies zu einer Verknappung des Angebots in anderen Regionen führen. Diese Aussichten lassen die Ölpreise heute spürbar zulegen.

Trump: „Großartiger Schritt“
US-Präsident Donald Trump erklärte gegenüber Reportern im Weißen Haus, der indische Premierminister Narendra Modi habe ihm am Mittwoch versichert, dass er die russischen Ölimporte einstellen werde. „Ich war nicht glücklich darüber, dass Indien Öl kaufte. Modi hat mir heute versichert, dass sie kein Öl mehr aus Russland kaufen werden. Das ist ein großer Schritt“, fügte Trump hinzu.

Trump hatte Indien seit Monaten dazu gedrängt, den Kauf russischen Öls zu stoppen. Eine für Neu-Delhi nur schwer umzusetzende Forderung, da das Land seit langem auf russisches Rohöl angewiesen ist, um seine boomende Wirtschaft zu versorgen.

Trump: Ende der Ölimporte könnte Kriegsende beschleunigen
Der US-Präsident führte Indiens fortgesetzte Käufe von billigem russischem Öl als Grund für die Eskalation seines Handelskrieges an. Im August kündigte Trump eine Strafsteuer von 25 % für Indien als Strafe für den Import von russischem Öl und Gas an, zusätzlich zu einer zuvor angekündigten Strafsteuer von ebenfalls 25 %. Trump deutete an, dass Indiens Entscheidung, die russischen Ölimporte einzustellen, das Ende des Krieges in der Ukraine beschleunigen würde.

Jetzt ist China an der Reihe
Der US-Präsident fügte hinzu, dass die USA als nächstes versuchen würden, China unter Druck zu setzen, die russischen Ölimporte zu drosseln, um die Energieeinnahmen Moskaus zu senken und es zu einem Friedensabkommen in der Ukraine zu bewegen.

Druck auf Russland wächst weiter
Unterdessen erklärte US-Finanzminister Scott Bessent, er habe den japanischen Finanzminister in Washington darüber informiert, dass die Trump-Regierung von Japan erwarte, die russischen Energieimporte einzustellen.

Großbritannien hatte bereits gestern neue Sanktionen gegen die führenden russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft sowie gegen 44 Tanker der Schattenflotte verhängt, um die Einnahmen des Kremls aus Ölgeschäften auszutrocknen.

Heizölpreise geben etwas nach
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, bislang kaum auf die neuen Entwicklungen reagieren, geben die Inlandspreise bislang leicht nach. Im Vergleich zu Mittwochmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,10 bis -0,40 Euro/100 Liter profitieren.