Neue Kriegsangst in Nahost – Ölpreise auf 7-Wochen-Hoch – Heizöl teurer

November 3, 2023

Die Ölmärkte sind heute nahezu unverändert in den Handel zur Wochenmitte gestartet, nachdem sie den Dienstag mit spürbaren Preisabschlägen beendet hatten. Angesichts der Tatsache, dass die Handelsspannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, den USA und China, auch gestern weiter anhielten, kam der Preisrutsch alles andere als überraschend.

US-Finanzminister Bessent: China wird leiden
Dabei warf US-Finanzminister Scott Bessent Peking vor, durch Exportkontrollen für technologisch wichtige Rohstoffe zu versuchen, die Weltwirtschaft zu schwächen. In einem Interview mit der „Financial Times“ sagte Bessent, die Maßnahmen in Bezug auf Seltene Erden und Mineralien seien ein Versuch Chinas, „alle anderen mit sich in den Abgrund zu reißen“. „Wenn sie die Weltwirtschaft bremsen wollen, werden sie selbst am meisten darunter leiden“, so der Minister.

US-Handelsbeauftragter Greer: China blockiert Hightech-Lieferketten
Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sagte am Dienstag gegenüber einem US-Fernsehsender, dass man keine Situation zulassen könne, in der die Chinesen dieses Regime aufrechterhalten und ein Vetorecht über die weltweiten Hightech-Lieferketten haben wollen. US-amerikanische und chinesische Beamte auf Führungsebene hätten erst am Montag in Washington über den Streit um Seltene Erden gesprochen, so Greer.

IEA warnt vor größerem Ölüberschuss als erwartet
Unterdessen warnte die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen Monatsbericht vor einem enormen Angebotsüberschuss im Jahr 2026. In diesem Zusammenhang korrigierte die IEA ihre Schätzung für das weltweite Ölnachfragewachstum für die Jahre 2025 und 2026 auf 700.000 Barrel (159 Liter) pro Tag nach unten, nachdem sie im Septemberbericht für 2025 noch mit 740.000 Barrel gerechnet hatte.

Gleichzeitig geht die IEA davon aus, dass das weltweite Ölangebot in diesem Jahr um 3 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag und im nächsten Jahr um weitere 2,4 Millionen steigen wird. Das liegt rund 10 Prozent über der Prognose vom September.

US-Zinssenkungen könnten Ölmärkte stabilisieren
Allerdings könnte der Rückgang der Ölpreise aufgrund der steigenden Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die US-Notenbank begrenzt werden. Die niedrigeren Kreditkosten könnten die Wirtschaftstätigkeit in den Vereinigten Staaten, dem weltweit größten Ölverbraucher, stützen, was sich wiederum stabilisierend auf die Ölpreise auswirken würde.

Gestern hatte US-Notenbankchef Jerome Powell in einer Rede in Philadelphia darauf hingewiesen, dass angesichts der Schwäche des Arbeitsmarktes vieles darauf hindeute, dass eine Lockerung, wie von den Finanzmärkten erwartet, fest auf der Tagesordnung stehe.

Heizölpreise deutlich günstiger
Angesichts der zuletzt gesunkenen Rohölpreise, geben die Inlandspreise für Heizöl ebenfalls nach. Im Vergleich zu Dienstagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,80 bis -1,20 Euro/100 Liter profitieren.