Netanjahu droht Iran – Ölpreise schnellen in die Höhe

November 3, 2023

Nachdem die Ölbörsen gestern einen strammen Abwärtskurs verfolgten, stabilisierten sich die Kurse am Abend wieder in einem moderaten Minus und verharren aktuell dort. Eine Reihe börsentechnischer Signale traf auf die Ergebnisse der Zinssenkungen der US-Notenbank Fed, was die Kurse übergreifend sinken ließ, während die Friedenspläne im Ukraine-Russland-Konflikt weiter ausgearbeitet werden. In Norddeutschland selbst kam es Mittwochnacht zu einem erheblichen Ölleck, die langfristigen Auswirkungen sind derzeit noch unklar.

Ölleck an Rostock-Schwedt-Pipeline
Mittwochabend kam es bei Vorbereitungen auf einen Sicherheitstest an der Pipeline nahe Gramzow in Brandenburg zu einem Leck, bis tief in die Nacht waren Feuerwehr, Notfallkräfte und Techniker im Einsatz um den Schaden einzudämmen und das Leck zu schließen. Es gab keine Verletzten, jedoch wurden mindestens 200.000 Liter Rohöl freigesetzt. Vieles konnte mit Spezialfahrzeugen aufgesammelt und abgetragen werden, dennoch ist einiges an Öl in den Boden und die Natur gelangt.

Das Leck selbst ist seit Donnerstag verschlossen und der Ölfluss im System wurde auf andere Stränge der Pipeline verteilt. Der beschädigte Abschnitt wurde vorübergehend stillgelegt und wird derzeit weiter geprüft bevor ein kompletter Neustart erfolgt. Kontrollen und Prüfungen zu Umweltschäden und den möglichen Konsequenzen für den Pipelinebetreiber laufen weiter. Der Ölfluss an die angebundene PCK-Raffinerie läuft zwar wieder, jedoch auf reduziertem Durchsatz, der Rest des Verbrauchs wird durch interne Reserven der Raffinerie aufgefangen.

Produktion an der PCK-Raffinerie nicht beeinträchtigt
Um keine Ausfälle zu befürchten, wechselte die an die Pipeline angeschlossene PCK-Raffinerie Schwedt die Öleinspeisung kurzzeitig komplett auf die internen Lager um, mittlerweile läuft ein gemischter Betrieb aus Pipeline-Öl und Reserven. Entsprechend soll es keine relevanten Ausfälle oder Rückgänge in der Produktion der Raffinerie gegeben haben. Die Raffinerie ist zentral für die Versorgung von Norddeutschland mit Kraftstoffen und Heizöl und zählt als die viertgrößte Raffinerie Deutschlands.

Heizöl etwas günstiger
Die anhaltend optimistische Lage an den Ölmärkten dürfte auch heute nochmal leichte Preisrückgänge bei Heizöl in der Bundesrepublik mit sich bringen. Daher zahlen Abnehmerinnen und Abnehmer aktuellen Schätzungen zufolge derzeit durchschnittlich -0,40 bis -0,80 Euro pro 100 Liter weniger als noch am Donnerstagvormittag.