Am Tag, an dem Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt werden wird, starten die Ölpreise kaum verändert in den Handel. In der vergangenen Woche hatten die beiden für den weltweiten Ölhandel maßgeblichen Ölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) die vierte Woche in Folge mit Gewinnen beendet.
Ölmärkte im Bann von Sanktionen
Die aktuelle Aufwärtsbewegung an den Ölmarkten wurde dabei vor allem durch weitgehende Sanktionen befeuert, die die scheidende Regierung unter US-Präsident Joe Biden gegenüber Russland auf den Weg gebracht hatte.
Die am 10. Januar in Kraft getretenen Handelsbeschränkungen gegen nahezu 200 Tanker und zwei große russische Ölproduzenten führten zu einem Wettlauf der weltweit größten Ölimporteure China und Indien um Transportkapazitäten. Händler von russischem und iranischem Öl sind seit dem Auf der Suche nach nicht sanktionierten Tankern, um ihre Ladung zu transportieren.
Trump will Ukraine-Krieg beenden…
Donald Trump wird voraussichtlich in den ersten Stunden seiner zweiten Amtszeit eine Reihe von politischen Ankündigungen machen. Der Republikaner hatte im Wahlkampf versprochen, dazu beizutragen, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine schnell zu beenden. Diese könnte eine Lockerung einiger Beschränkungen beinhalten, um eine Einigung mit Moskau zu ermöglichen
…und den Druck auf Moskau weiter erhöhen
Scott Bessent, Trumps Kandidat für das Amt des Finanzministers, hatte allerdings erst letzte Woche bekräftig, er würde verschärfte Maßnahmen gegen die russische Ölindustrie unterstützen.
Mike Waltz, der Kandidat des designierten Präsidenten für das Amt des nationalen Sicherheitsberaters, hatte zuvor „maximalen Druck“ auf den Iran versprochen.
Vor diesem Hintergrund erwarten sich Händler neben dem Ukraine-Krieg auch Aussagen zu Handelszöllen und möglichen Sanktionen gegen die Ölförderländer Iran und Venezuela.
Gaza: Erster Gefangenenaustausch ist Geschichte
Unterdessen sollte die Entspannung der Lage im Nahen Osten den weiteren Anstieg der Rohölpreise begrenzen. Am Sonntag hatten die Hamas und Israel am ersten Tag des Waffenstillstands Geiseln und Gefangene ausgetauscht.
Im Gegenzug für drei befreite weibliche israelische Geiseln, ließ Israel 90 Häftlinge frei, bei denen es sich Berichten zufolge ausschließlich um Frauen und Kinder handelte.
Heizöl etwas günstiger
Nach dem Preisanstieg der letzten Woche zeigen sich die Notierungen an den Ölbörsen zum Wochenauftakt in einer Warteposition. Verbraucherinnen und Verbraucher können heute Morgen von etwas günstigeren Preisen profitieren. Der Preis für 100 Liter Heizöl dürfte heute im Vergleich zu Freitagvormittag -0,10 bis -0,50 Euro günstiger ausfallen.