Iran greift Israel an – Befürchtete Ölpreisexplosion bleibt aus

November 3, 2023

Die Heizölpreise bleiben auch kurz vor dem Jahreswechsel im Durchschnitt recht günstig. Nach wie vor profitieren sie von den eher niedrigen internationalen Rohölpreisen, die im Angesicht einer erwarteten Überversorgung am globalen Ölmarkt schon seit Monaten stetig nachgeben. Wer also mit den anziehenden Wintertemperaturen seinen Tank vor dem Jahreswechsel noch einmal auffüllen möchte, kann jetzt durchaus zuschlagen.

Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Zum Wochenauftakt liegen die durchschnittlichen Heizölpreise etwas niedriger als noch am vergangenen Dienstag, vor der Weihnachtspause. Abnehmerinnen und Abnehmer im Bundesgebiet zahlen derzeit durchschnittlich etwa -0,23 Euro weniger als am 23. Dezember. Verglichen mit Anfang letzter Woche hat sich der Heizölpreis damit aber kaum verändert. Im Vergleich zum Preisniveau von vor einem Monat macht sich hingegen ein Rückgang von -4,76 Euro bemerkbar. Prozentual entspricht dies einem Preisrückgang von -5,2% Prozent zu den Preisen vom 28. November.

Langfristige Preisentwicklung
Was die langfristigen Preisentwicklungen anbelangt haben sich die Abwärtsbewegungen ebenfalls fortgesetzt. So liegen die Preise derzeit etwa -8,28 Euro unter dem Niveau vom 29. September 2025 und sind damit -8,8 % niedriger. Bei Betrachtung der letzten Jahre zeigt sich ebenfalls weiterhin eine Abwärtstendenz der Heizölpreise. So ist das Produkt im deutschlandweiten Durchschnitt aktuell rund -2,09 Euro pro 100 Liter günstiger als zum entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Im Vergleich zum 29. September 2023 ergab sich ein Rückgang um -28,14 Euro.

Erst am 19. November hatten die Durchschnittspreise mit 100,56 Euro einen neuen Hochpunkt markiert und waren so teuer wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Der Ausreißer nach oben erwies sich aber als eher kurzfristig, so dass die Heizölpreise seitdem wieder um 14,5 % nachgegeben haben.  In der grafischen Darstellung der längerfristigen Preisentwicklung zeigt sich, dass die Heizölpreise zwar im Jahresverlauf immer wieder schwankten, seit dem Jahreshoch Mitte Januar aber auch um etwa 15 Euro günstiger geworden sind.


Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Anhaltender Konflikt zwischen Ukraine und Russland
Nach wie vor gibt es keinen Durchbruch bei den Friedensverhandlungen, so dass auch die Angriffe auf Energieinfrastruktur von beiden Seiten weiter gehen. Diese wirken tendenziell preisstützend, weil es immer wieder zu Einschränkungen der russischen Ölexporte kommt.

– USA setzen Seeblockade gegen Venezuela durch
Die USA blockieren weiterhin die venezolanischen Gewässer und zielen damit vor allem auf Öltanker ab. Die dadurch entstehenden Lieferausfälle wirken tendenziell preisstützend, da Venezuela als OPEC Mitglied zuletzt täglich bis zu 1 Mio. Barrel (á 159 Liter) Rohöl exportiert hat.

– OPEC+ pausiert Produktionssteigerungen
Das Ölkartell OPEC bestätigte Ende November eine vorübergehende Pause bei der Angebotssteigerung für das erste Quartal 2026. Somit dürfte zumindest die Fördermenge der Produzentenallianz nicht wesentlich zunehmen, während der allgemeine Bedarf nach Rohöl saisonal in eine schwächere Phase übergeht.


Was spricht für aktuell sinkende Preise?

– Überversorgung am Ölmarkt
Am Markt herrscht Einigkeit, dass in den kommenden Monaten mit einer massiven Überversorgung zu rechnen ist. Diese könnte, je nachdem, welche Prognosen man zugrunde legt, zwischen 2 Mio. und 4 Mio. Barrel pro Tag betragen. Die im Vergleich dazu stagnierende Nachfrageerwartung kann die erwartete Ölschwemme nicht aufnehmen, so dass mit weiteren Preisrückgängen zu rechnen ist.

– Fortschritte in den Ukraine-Russland-Friedensverhandlungen
Auch wenn der Konflikt und die Angriffe grundsätzlich weiter fortgesetzt werden, sollen die Friedensgespräche in Florida am Wochenende „konstruktiv“ gewesen sein.

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 29.12.2025