Indien meidet russisches Öl – US-Öl als Alternative – Heizölpreise moderat günstiger

November 3, 2023

Nachdem die Ölpreise zuletzt vier Tage in Folge zugelegt hatten, verbuchen sie im frühen Mittwochshandel bislang leichte Abschläge. An den Ölmärkten ist man weiterhin dabei, einerseits das größere Angebot an Rohöl einzupreisen, andererseits gibt es weiterhin Befürchtungen vor durch Sanktionen hervorgerufenen Angebotseinschränkungen an russischem Rohöl.

US-Rohölvorräte legen deutlich zu,…
So zeigte der gestern Nacht veröffentlichte Bericht des American Petroleum Institute (API), dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche weiter angestiegen sind. Es ist der dritte wöchentliche Zuwachs in Folge und der größten Anstieg seit über fünf Monaten. Damit weisen die Rohölvorräte in den Vereinigten Staaten bislang einen kräftigen Nettozuwachs im laufenden Jahr auf.

Diese Daten sowie die jüngste veröffentlichte Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA), dass es im kommenden Jahr zu einem Rekordüberschuss kommen wird, verstärkten die Befürchtungen, dass das weltweite Angebot die Nachfrage übersteigen könnte.

…während die Rohölförderung neue Rekordmarken erzielt
Zugleich ist die Rohölförderung des weltweit größten Ölproduzenten in der Woche vom 7. November auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Laut der US-Energieinformationsbehörde EIA stieg die tägliche Produktion in den USA im Berichtszeitraum auf 13,9 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag. Das sind 299.000 Barrel pro Tag mehr als noch zu Beginn des Jahres.

US-Präsident Trump bereit für umfassendere Sanktionen
Seit Tagen legen die Preise für Diesel und Heizöl kräftig zu, da die Akteure an den Ölmärkten versuchen, die Auswirkungen der neuen US-Sanktionen einzuschätzen, während ukrainische Angriffe auf russische Raffinerien und Exportterminals die kurzfristigen Angebotssorgen verstärken.

US-Präsident Donald Trump hatte gestern signalisiert, dass er bereit ist, ein Gesetz zu unterzeichnen, das umfassendere Sanktionen gegen Russland vorsieht, da Moskau keine nennenswerten Fortschritte in Richtung eines Friedensabkommens mit der Ukraine erzielt habe.

Kältewelle sorgt für Nachfrageschub bei Heizöl 
Zudem kommen in dieser Jahreszeit wieder saisonale Faktoren ins Spiel. Denn während in einigen Teilen Europas gerade eine neue Kältewelle begonnen hat, rechnen Meteorologen mittelfristig (ab dem letzten November-Wochenende) in weiten Teilen der USA mit deutlich sinkenden Temperaturen.

Bereits vor dem letzten Wochenende wurde der Osten der USA von einer außergewöhnlichen Kältewelle heimgesucht, die eine Vielzahl von Temperaturrekorden brach. Sogar im Norden Floridas fielen die Temperatur in den eisigen Bereich und lagen bis zu 17 °C unter dem durchschnittlichen Tiefstwert für diese Jahreszeit.

Heizölpreise legen kräftig  zu
Angesichts der Tatsache, dass die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, heute im frühen Handel mit Aufschlägen auf die Entwicklungen an den Ölmärkten reagieren, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher je nach Region mit Preisanstiegen von etwa +2,55 bis +3,35 Euro pro 100 Liter im Vergleich zum Dienstagmorgen rechnen.