Handelskrieg lastet auf Ölmärkten – China fährt Produktion zurück – Heizöl günstiger

November 3, 2023

Die Rohölpreise legen heute im frühen Handel aktuell um weitere 0,7 % zu, nachdem die beiden weltweit wichtigsten Referenzsorten bereits gestern um 1,8 % nach oben geklettert waren. Brent Crude Oil (Brent), das in der Nordsee gefördert wird, notiert aktuell bei 62,50 Dollar während für das US-amerikanische Äquivalent West Texas Intermediate Crude Oil (WTI) 59,66 Dollar verlangt werden.

Atomabkommen: Washington erhöht Druck auf Teheran
Die Preise zogen am gestrigen Maifeiertag an, nachdem US-Präsident Donald Trump den Druck auf das Mullah-Regime in Teheran deutlich erhöht hatte, um die Verhandlungen um das iranische Atomprogramm zu beschleunigen.

Demnach werde die US-Regierung alle Käufer iranischen Öls ab sofort mit Sanktionen belegen, so Trump. Die Käufer iranischen Öls, seien es Personen oder Länder, dürften keine Geschäfte mehr mit den USA machen. China gilt als der größte Abnehmer von iranischem Öl.

Wegen Preisrutsch: Russland brechen Öleinnahmen weg
Unterdessen rechnet Russland aufgrund des fortgesetzten Ölpreisverfalls in diesem Jahr mit 24 % geringeren Einnahmen aus Öl und Gas als zuvor geschätzt. Nach den neuesten Informationen des Finanzministeriums geht man in Moskau für 2025 mit Öl- und Gaseinnahmen in Höhe von etwa 101,7 Milliarden US-Dollar aus, was deutlich unter den zuvor erwarteten 133,7 Milliarden Dollar liegen würde.

Die Öl- und Gaseinnahmen – eine wichtige Säule der russischen Haushaltseinnahmen – werden nun voraussichtlich 3,7 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen, gegenüber 5,1 % des BIP, die bis zum jüngsten Ölpreisverfall erwartet wurden.

Vor OPEC-Treffen: Saudi-Arabien warnt Kartell-Mitglieder
Unterdessen teilte Saudi-Arabien seinen Partnern in der OPEC und Branchenexperten mit, dass es nicht bereit ist, den Ölmarkt mit Förderkürzungen zu stützen, und eine längere Phase niedriger Preise bewältigen kann. Wie tief Saudi-Arabien seinen Haushalt jedoch senken kann und wie lange es das durchhält, bleibt fraglich.

Die Gewinnschwelle für Saudi-Arabien liegt bei 90 Dollar pro Barrel. Der tatsächliche Preis liegt momentan im Bereich von lediglich 60 Dollar. Damit ist die Bühne bereitet für das OPEC+-Treffen am kommenden Montag, bei dem weitere Pläne für eine Produktionssteigerung beschlossen werden könnten.

Inlandspreise
Angesichts der genannten Faktoren ziehen die Ölpreise am Freitag leicht an, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland auswirkt. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt legen die Inlandspreise gegenüber dem Donnerstag um +0,40 bis +0,80 Euro pro 100 Liter zu.