Chinas Wirtschaft im Abwärtsstrudel – Indien wird Ölnachfrage dominieren – Heizöl legt weiter zu

November 3, 2023

Das Jahr neigt sich dem Ende und an den internationalen Ölbörsen bereitet man sich immer mehr auf ein deutliches Überangebot im neuen Jahr vor. Entsprechend bleiben die börsengehandelten Rohölpreise weltweit unter Druck, wodurch auch die Heizölpreise im Inland erneut mit Abschlägen in den letzten Tag der Woche starten.

 

Ölmarkt rechnet fest mit starkem Überangebot
Zuletzt hatten vor allem geopolitische Risiken für moderate Preisanstiege gesorgt, doch insgesamt bleiben die Ölbörsen im Abwärtstrend. Seit Jahresanfang hat die europäische Referenzsorte Brent, die an der Londoner Börse gehandelt wird, rund 25% an Wert verloren. Bei ihrem amerikanischen Gegenstück WTI (West Texas Intermediate) sind es sogar 27%.

 

OPEC+ Förderpolitik ist einer der Hauptgründe
Einer der Gründe für diesen deutlichen Rückgang ist die Förderpolitik der OPEC+. Das Bündnis aus 22 ölproduzierenden Ländern hat im Frühjahr damit begonnen, seine mehrere Millionen Barrel umfassenden Förderkürzungen abzubauen – und das zum Teil deutlich schneller, als erwartet. Seit Beginn der neuen Strategie hat die OPEC+ fast 3 Millionen Barrel (à 159 Liter) täglich zurück an den globalen Ölmarkt gebracht.

 

Zwar hat die OPEC+ beschlossen, zum Anfang des neuen Jahres erst einmal eine Pause beim Abbau der Förderkürzungen einzulegen, allerdings ist das erste Quartal eines neuen Jahres auch das traditionell nachfrageschwächste, so dass diese Pause nicht wirklich dazu führen wird, das bestehende Überangebot am Ölmarkt abzubauen.

 

Ölwelle rollt unaufhaltsam 
Und dieses Überangebot beträgt nach Expertenschätzungen im kommenden Jahr im Durchschnitt zwischen 2,6 bis möglicherweise sogar 4,0 Millionen Barrel pro Tag – ja nachdem, ob man der US-Energy Information Administration (EIA) oder der Internationalen Energieagentur (IEA) glauben schenkt. Doch selbst die konservative Schätzung von 2,6 Millionen an Rohöl das täglich mehr produziert wird als verbraucht werden kann, reicht aus, um die Ölpreise nachhaltig zu drücken.

 

Heizöl im Inland heute etwas günstiger
Davon können heute zum Wochenabschluss auch wieder die Heizölpreise profitieren. Im Bundesgebiet kann heute im Vergleich zu Donnerstagvormittag – je nach Region – im Durchschnitt mit Abschlägen von  ca. -0,20 bis -0,60 Euro pro 100 Liter gerechnet werden.