Trump droht Russland mit 100%-Zöllen – Ölpreise geben nach

November 3, 2023

Die Ölpreise sind zu Beginn des Mittwochhandels dabei, ihre gestern erlittenen Abschläge wieder aufzuholen. Am Dienstag hatten die Notierungen für die Atlantiksorte Brent um 50 Cent auf 68,71 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) nachgegeben, während sich US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 46 Cent auf 66,52 Dollar verbilligte.

Trump setzt Russland Frist – Erleichterung an den Ölmärkten
Die Preisabschläge spiegelten vor allem die Erleichterung darüber wider, dass US-Präsident Donald Trump Russland eine Frist von 50 Tagen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine und zur Vermeidung von Sanktionen gesetzt hatte.

An den Märkten hatte man vor der angekündigten Erklärung mit drastischeren Schritten seitens der US-Regierung gerechnet, die an den Ölmärkten zu einer unmittelbaren Verminderung des Ölangebots hätten führen können.

Analysten hatten in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, China und Indien die größten Abnehmer von russischem Rohöl sind. Diese müssten, sofern es nach Ablauf der Frist zu Sanktionen kommen sollte, die Vorteile des Kaufs von vergünstigtem russischem Rohöl gegen höhere Zölle auf ihre Exporte in die USA abwägen.

US-Präsident Trump hatte den Abnehmern russischen Öls nach Ablauf der gesetzten 50-Tage-Frist mit Zollaufschlägen von bis zu 100 % gedroht.

OPEC rechnet mit besserer zweiten Jahreshälfte
Unterdessen geht die OPEC in ihrem gestern veröffentlichten Monatsreport davon aus, dass sich die Weltwirtschaft trotz Handelskonflikten in der zweiten Jahreshälfte besser als bislang erwartet entwickeln könnte. Dabei würden vor allem Indien, China und Brasilien die Erwartungen übertreffen, während die USA und die Eurozone eine anhaltende Erholung gegenüber dem Vorjahr verzeichneten.

Das Ölkartell geht zudem davon aus, dass die Nachfrageaussichten durch die stabile Rohölaufnahme der Raffinerien aufgrund des Anstiegs im Sommerreiseverkehr gestützt werden. Ihre Prognosen für das weltweite Ölnachfragewachstum für 2025 und 2026 beließ die OPEC nach den Kürzungen im April, im Hinblick auf die weltweit stabilen Wirtschaftsaussichten, unverändert.

Aufschläge bei den Heizölpreisen
Trotz der Tatsache, dass heute im frühen Handel bislang eine etwas nachgebende Tendenz bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,75 Euro bis +1,05 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstagmorgen.