Dickes Plus bei US-Rohölbeständen – Iran hofft auf OPEC – Heizöl günstiger

November 3, 2023

Die Ölmärkte starten nach den gestern verbuchten, kräftigen Preisaufschlägen mit moderaten Verlusten in den Mittwochshandel. Es war vor allem der deutlich gestiegene Optimismus, dass die Wiederaufnahme der Arbeit der US-Regierung die Wirtschaftstätigkeit des weltweit größten Ölverbrauchers wiederbeleben wird, der für eine Stimmungsaufhellung an den Ölmärkten sorgte.

US-Shutdown könnte heute enden
Denn der längste Shutdown in der Geschichte der USA könnte bereits heute beendet werden, nachdem der US-Senat am späten Montagabend eine vorübergehende Finanzierungsmaßnahme verabschiedet hatte. Das Repräsentantenhaus wird im Tagesverlauf über den Gesetzentwurf abstimmen und ihn dann US-Präsident Donald Trump zur Unterzeichnung vorlegen. Damit könnten die Regierungsbehörden ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Diese Aussicht nährt den Optimismus für eine kurzfristige Erholung des Energieverbrauchs, da Staatsgelder für zuletzt ruhende Wirtschaftsprojekte wieder freigegeben werden. Zudem dürften auch die Transportaktivitäten in den Vereinigten Staaten wieder deutlich zulegen.

Ölmärkte kämpfen mit Überangebot
Davon einmal abgesehen, gibt es am Ölmarkt jedoch weiterhin anhaltende Anzeichen für ein globales Überangebot. So waren die US-Lagerbestände an Rohöl zuletzt die vierte Woche in Folge gestiegen, während sich in Asien die  Lagerkapazitäten auf Öltankern seit Oktober verdoppelt haben.

Während die OPEC+ ihre Förderkapazitäten seit Monaten wieder steigert, wird auch außerhalb des Ölkartells mehr und mehr Öl gefördert. Die in Paris ansässige Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen Rekordüberschuss für das nächste Jahr, während Rohstoffanalysten vor steigenden Lagerbeständen warnen.

Bedingt durch die höhere Produktion außerhalb der OPEC und die geringer als erwartete Nachfrage der chinesischen Raffinerien, sind die Ölpreise seit Mitte September um etwa 15 % gefallen.

An den Ölmärkten richtet man das Augenmerkt nun auf den monatlichen Ölmarktbericht der OPEC, der heute veröffentlicht wird. Dieser dürfte neue Einblicke darüber geben, inwieweit sich das anhaltende Überangebot an Rohöl auf die zukünftige Preisentwicklung auswirken wird.

Heizölpreise legen deutlich zu
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, mit Aufschlägen auf die gestern stark gestiegenen Rohölpreise reagieren, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher je nach Region mit Preisanstiegen von etwa +1,25 bis +1,85 Euro pro 100 Liter im Vergleich zum Dienstagmorgen rechnen.