Ölpreise nach Fed-Entscheidung niedriger – US-Rohöllagerbestände sinken weiter – Heizöl teurer

November 3, 2023

Die Ölpreise starten aktuell mit leichten Gewinne in den ersten Handelstag des neuen Jahres und setzen damit ihren jüngsten Aufwärtstrend fort. In der Jahresendabrechnung fällt das Ergebnis für die Verbraucher insgesamt durchaus positiv aus.

Während die US-Referenzölsorte West Texas Intermediate (WTI) im abgelaufenen Jahr lediglich einen Anstieg von 7 Cent verzeichnen konnte, verbilligte sich die Atlantiksorte Brent im Jahresverlauf sogar um 3,1 %.

Lichtblicke für Chinas Wirtschaft mehren sich
Obwohl für dieses Jahr angesichts eines erwarteten Überangebots auf dem Rohölmarkt eher weiter sinkende Preise erwartet werden, erhalten die Rohölpreise aktuell durch positive chinesische Wirtschaftsmeldungen Auftrieb.

So wurde beispielsweise heute Nacht vermeldet, dass die industrielle Produktion in China den dritten Monat in Folge gestiegen ist. Die Daten deuten darauf hin, dass politische Anreize in einigen Sektoren ankommen, während sich der weltweit größten Ölimporteur auf neue Handelsrisiken vorbereitet, die durch den Amtsantritt von Donald Trump als Präsident erwartet werden.

Bereits am Dienstag hatte Chinas Ministerpräsident Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache eine proaktivere Politik zur Förderung des Wirtschaftswachstums angekündigt. Xi bekräftigte in diesem Zusammenhang, dass das Bruttoinlandsprodukt des Landes im Gesamtjahr 2024 voraussichtlich um etwa 5 % wachsen und damit die offiziellen Ziele erreichen werde.

US-Ölproduktion erreicht neuen Rekordwert
Neben der schwachen Ölnachfrage aus China macht derzeit das weiter steigende weltweite Angebot an Rohöl die Bemühungen des Ölkartells OPEC zunichte, höhere Preise an den Märkten durchzusetzen. So war beispielsweise zum Jahresende bekanntgeworden, dass in den USA die Rohölproduktion im Oktober auf einen Rekordwert von 13,46 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag zugelegt hat.

Zugleich ist allerdings auch die US-Ölnachfrage im Oktober mit 21 Millionen Barrel pro Tag auf den höchsten Stand seit der Covid-Pandemie gestiegen, wie Daten der US-Energieinformationsbehörde (EIA) am Dienstag zeigten.

Kriege strahlen auf Ölmärkte aus
Unterdessen dürften die militärischen Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine die Ölmärkte auch zu Beginn des neuen Jahres weiter unter Spannung halten. Eine weitere Eskalation in einer der beiden Regionen könnte kurzfristig zu einer gewissen Unterstützung der Ölpreise führen.

Auch eine Verschärfung der Sanktionen gegenüber dem Mullah-Regime im Iran und Russland hat allemal das Potenzial, die Ölpreise wieder stärker steigen zu lassen.

Heizölpreise ziehen deutlich an
Trotz der Tatsache, dass heute im frühen Handel kaum Preisveränderungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +3,50 Euro bis +4,10 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Jahresende.