OPEC-Dilemma: China verbraucht zu wenig, Russland fördert zu viel – Heizöl deutlich teurer

November 3, 2023

Nach ihren hohen Abschlägen am Vortag, starten die Ölmärkte aktuell nahezu unverändert in den Handel zur Wochenmitte. Gestern waren Marktbeobachtern zufolge wieder die Sorgen vor einem zu hohen Angebot auf dem Ölmarkt in den Mittelpunkt gerückt.

Der dritte Tag in Folge mit Kursverlusten kam zustande, da Ölhändler die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil auf die weltweite Versorgung sowie mögliche Pläne der OPEC+ zu einer fortgesetzten Erhöhung der Fördermenge abwägen mussten.

Trump: US-Wirtschaft wächst um 4 %
Unterdessen prognostizierte US-Präsident Donald Trump heute in Südkorea, dass bis zum Ende seiner zweiten Amtszeit Investitionen in Höhe von insgesamt rund 21 bis 22 Billionen US-Dollar in die Vereinigten Staaten fließen würden.

Für das nächste Quartal sagte er zudem ein BIP-Wachstum von 4 % voraus, wobei er darauf hinwies, dass die Fabriken im ganzen Land boomen würden. Die USA sind der weltweit größte Ölverbraucher.

US-Rohölvorräte gehen abermals zurück
Die vom American Petroleum Institute (API) am Dienstag veröffentlichten Daten zeigten, dass die Rohölvorräte in den USA in der Woche zum 24. Oktober überraschend stark zurückgegangen sind, nachdem bereits in der Vorwoche ein Abbau festgestellt wurde.

Dagegen war in den ersten beiden Oktoberwochen noch ein Lageraufbau verzeichnet worden. Der Abbau kann durch eine höhere Raffinerieaktivität oder einen gestiegenen Export verursacht werden.

Ölmärkte warten auf Zinsentscheidung der US-Notenbank
Heute Abend um 19 Uhr werden Ölhändler die Zinsentscheidung der US-Notenbank aufmerksam verfolgen. Es wird allgemein erwartet, dass diese ihren Leitzins nach Abschluss ihrer Oktober-Sitzung senken wird.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass niedrigere Kreditkosten zum einen die Wirtschaftstätigkeit in den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, stützen. Zum anderen schwächen niedrigere Zinsen in der Regel den US-Dollar. Das macht Öl für ausländische Käufer billiger und kurbelt die weltweite Nachfrage an.

Heizölpreise geben etwas nach
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, weitere leichte Abschlägen verbuchen, geben die Inlandspreise bislang leicht nach. Im Vergleich zu Dienstagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,40 bis -0,80 Euro/100 Liter profitieren.